Semantische Nachlese einer PERSONA

Semantische Nachlese einer PERSONA

Zwei Tage „syntaktischer“ – ein Thema, das mich interessiert, das ich aber noch nicht ganz fassen kann. Welche Fragen kann ich mir dazu stellen?
Meine erste Frage ist die Frage nach dem Wofür. Wofür syntaktischer? Darauf habe ich im Vortrag von Julia Andersch Antworten bekommen: Syntaktischeres Beraten und Führen kann mir helfen im Umgang mit komplexen, unüberschaubaren Fragestellungen und die Tür öffnen in neue Möglichkeitsräume, in denen nicht nur ich als Beraterin, sondern auch die Kundin oder der Kunde vorurteilsfreier denken, arbeiten, Lösungen suchen kann. Vorurteilsfreier, weil die syntaktischere Arbeit ermöglicht, existierende Bedeutungsgebungen loszulassen und sich mehr auf den Prozess als auf die angenommene Bedeutung der Inhalte zu konzentrieren.

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Das wunderbare am Wunder – oder – vom syntaktischen Wesen der Wunderfrage

Das wunderbare am Wunder – oder – vom syntaktischen Wesen der Wunderfrage

Es gibt wohl nichts Wunderbareres, als das Wunder. Es geschieht ohne unser Dazutun.

Laut Duden ist ein Wunder ein «außergewöhnliches, den Naturgesetzen oder aller Erfahrung widersprechendes und deshalb der unmittelbaren Einwirkung einer göttlichen Macht oder übernatürlichen Kräften zugeschriebenes Geschehen, Ereignis, das Staunen erregt» (Quelle Duden.de, 1.9.2019).

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Transformationsprozess als schöpferischer Sprung

Transformationsprozess als schöpferischer Sprung

Das bisherige Verhalten des Menschen (in der Organisation) führt nicht mehr weiter. Eine Grenze ist erreicht. Die Krise spitzt sich zu. Am Wendepunkt, dem Gipfel der Krise erfolgt ein schöpferischer Sprung (Kast). Das Schöpferische ist die innere Arbeit, die von Gefühlen begleitet ist und zu neuen Erlebens- und Verhaltensweisen führt.

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Die Organisation von morgen – wie kann Transformation gelingen?

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Die Organisation von morgen – wie kann Transformation gelingen?

Dies war der Titel eines Vortrages, für den ich von Cooperative Suisse angefragt wurde, einer Organisation, die sich für soziales Unternehmertum einsetzt und eine Vortragsreihe unter dem Motto «anders wirtschaften» organisiert hat. Der Vortragstitel hat mich durchaus herausgefordert, denn schon alleine die Frage, wie Transformation gelingen kann, ist anspruchsvoll und durchaus nicht eindeutig zu beantworten. Dazu kam die Formulierung «die Organisation von morgen», was in mir die Frage aufgeworfen hat, ob es denn EINE Organisation von morgen gäbe. Denn tatsächlich begegne ich vielen Menschen, die begeistert das Buch von Fréderic Laloux «Reinventing organizations» gelesen und so verstanden haben, dass die darin beschriebene Teal-Organisation DIE Organisation der Zukunft sein könnte oder müsste. Und da in Cooperative Suisse viele Menschen engagiert sind, die sich für Selbstorganisation, Ganzheit, evolutionären Sinn, Agilität etc. interessieren, konnte ich zumindest vermuten, dass im mir vorgeschlagenen Titel solche oder ähnliche Erwartungen stecken könnten.

Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, den Vortrag anders anzugehen und mich erstmal den Fragen zu widmen, was Transformation und Entwicklung eigentlich heissen könnte in Abgrenzung zu Change. Und ich wollte den Bildern nachgehen, die Menschen von Organisationen haben und auch die Auseinandersetzung mit Menschenbildern führen, die damit zusammenhängen.

Transformation braucht Be-GEIST-erung und Wärme

Durch die Auseinandersetzung mit diesen Überlegungen bin ich dann darauf gekommen, dass jede Organisation letztlich geistigen Ursprungs ist: Eine Idee steht immer am Anfang der Gründung einer Organisation. Und bei der Gründung und in der darauf folgenden Pionierphase sind die in der jeweiligen Organisation Tätigen in der Regel be-geist-ert, dass heisst von dieser Idee beflügelt, an sie glaubend, für sie tätig sein wollend, so dass oftmals eine grosse Kraft von solchen Organisationen ausgeht, die die weitere Entwicklung trägt. Wenn sich später Organisationen in ihrer Entwicklung differenzieren und professionalisieren, kann es geschehen, dass diese Begeisterung verschwindet, der Sinn hinter der Organisation in den Hintergrund gerät oder vergessen wird. Und ich habe in der Praxis oft mit Organisationen zu tun, die zwar vor sich hin funktionieren, in denen ich aber kaum inspirierte oder begeisterte Menschen antreffe und in denen alle Zielausrichtungen vor allem quantitativer Natur sind oder aus Floskeln bestehen, aber keine qualitativen Sinnangebote machen. Das heisst, dass eine Wiedererinnerung an die Idee und den ideellen Zweck der Organisation oder ggf. Neuformulierung auf die aktuelle Situation angepasst neue Sinnangebote schaffen kann, mit denen sich die Menschen in der Organisation verbinden können. Und gelingt dies – vor allem unter Mitwirkung der Menschen in der Organisation –, kann wieder Begeisterung entstehen und jene Wärme-Energie freisetzen, die transformative Kraft entfalten kann.

So habe ich mich dann entschlossen, den Vortrag um die Sinn-Frage herum aufzubauen und bin dabei auf viele spannende Fragen und Anregungen gestossen für die Gestaltung von Transformations-Prozessen mit Organisationen, über die ich dann auch nach dem Vortrag noch lange mit den Teilnehmenden im Gespräch war.

Wer den auf Schweizerdeutsch gehaltenen Vortrag gerne hören bzw. anschauen möchte, kann dies hier gerne tun. Zwar ist die Bildqualität nicht so ganz toll gelungen, aber die gute Tonqualität und die eingeblendeten Folien machen den Vortrag dennoch verständlich und hoffentlich interessant. Für des Schweizerdeutschen nicht Mächtige: Es können auch nur die Folien des Vortrags unter «Know how to go» herunter geladen werden.

Ich bin gespannt auf Eure Rückmeldungen und Kommentare zum Vortrag oder auch nur zur hier formulierten These, dass die Revitalisierung des geistigen Prinzipis einer Organisation eine zentrale Energiequelle für Transformationsprozesse sein kann – vielen Dank dafür schon im voraus!

Syntaktischer im Alltag

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„Syntax“ – das erinnert an die Schule, genauer an Grammatik. Das ist nicht unbedingt ein Lieblingsthema, und doch ist es (das Thema) oder sie (die Syntax) allgegenwärtig, ob bewusst in einer Fremdsprache oder unbewusst in unserer Muttersprache.

Wir gehen mit „syntaktischer“ weit über den Tellerrand der Sprache(n) hinaus und verwenden bzw. nutzen den syntaktischen Gedanken, um leichter mit unübersichtlichen Fragestellungen, mit irritierender Komplexität oder mit scheinbar unbenennbaren Herausforderungen umzugehen. In unserem Symposion Syntaktischer Führen und Beraten gehen wir in der Breite und in die Tiefe darauf ein.

„Syntaktischer“ funktioniert aber auch ganz alltäglich. Zum Beispiel in der Ablagestruktur von Dateien auf dem Computer. Jahr(zehnt)elang habe ich gebraucht, um endlich eine Ordnung zu finden, die für mich intuitiv genug ist, dass ich nicht eine Notiz brauche, um mir merken zu können, wie ich bei der Ablage von Dateien vorgehe. Wichtig war mir eine flache Hierarchie mit möglichst wenig Ordnerebenen, in der ich mich jahrelang mit einer alphabetischen Ordnerstruktur orientiert habe. Dumm war nur, dass ich mir oft nicht merken konnte, unter welchem Buchstaben, d.h. zu welchem Thema ich eine bestimmte Datei abgespeichert hatte. Da sich auf meinem Computer eine Vielzahl von Wissensthemen, Projekten und Herzensangelegenheiten häufen, war für mich der „semantische“ Ansatz, nämlich über alphabetisch gereihte Ordner den Überblick zu behalten, aussichtslos.

In einer Fortbildung bei Matthias Varga von Kibéd habe ich für mich eine funktionierende Lösung gefunden, die darin liegt, dass ich auf der obersten Ebene eine nicht semantische, sondern eine grundlegende und intuitiv eingängliche Unterscheidung habe. Die SyST Glaubenspolaritätenaufstellung gibt mir dafür die Struktur, die mir nützt: Kopf, Herz und Hand. Ich war überrascht über mich selbst – denn für mich war und ist jederzeit klar, ob ein Thema bzw. eine Datei, die ich abspeichern möchte, eher

·         ein Kopf-Denk-Wissens-Thema ist

·         oder in irgendeiner Weise mit einer meiner Herzensangelegenheiten zu tun hat

·         oder ob es sich um mein Tun, meine Projekte, meine Kunden handelt.

Nach dieser Unterscheidung auf der ersten Ebene, die nicht semantisch, sondern eher archetypisch syntaktisch ist, finde ich mich wunderbarerweise auf der zweiten Ebene semantisch zurecht. Hier kann ich alphabetisch oder nach Nummern weitersortieren, ohne den Überblick zu verlieren – weder beim erstmaligen Speichern noch beim Wiederfinden.

Wodurch kann heute Orientierung in Transformationsprozessen entstehen?

Wodurch kann heute Orientierung in Transformationsprozessen entstehen?

Syntaktisches Arbeiten als Orientierungshilfe. Die Postmoderne hat uns gelehrt, dass es keine objektiven Wahrheiten gibt, dass alles kontextabhängig, vielperspektivisch und in systemischen Wechselwirkungen und zirkulären Prozessen relativistisch betrachtet werden sollte. Ebenso ist es state of the art, mit einem konstruktivistischen Bewusstsein auf Phänomene zu blicken. Dogmatische Denkmodelle und Glaubenssysteme wurden durch das 20. Jahrhundert einerseits moralisch diskreditiert, andererseits führen sie in der Regel nicht zu hilfreichen Erweiterungen des Möglichkeitsraumes, sondern zu festschreibenden Einengungen des Denkens, Fühlens und Handelns. Gleichzeitig stehen wir als Individuen, in Organisationen und in gesellschaftlichen Zusammenhängen immer wieder vor der Frage, wie wir uns orientieren können in einem Ozean aus Komplexität und vielfältigen Spannungsfeldern. Wie setzen wir unter solchen Umständen den Kurs, wie navigieren wir?

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